Giftpflanzen
Es ist so, dass die Rehkitze / Rehe die Giftpflanzen instinktiv meiden, solange genügend andere Nahrung für sie vorhanden ist. Nun kann ich mir aber vorstellen, dass in so manchem Garten, wo Rehkitze aufgezogen werden, spätestens im Herbst die Sträucher schon in 1 m Höhe kahl geäst sind und die Rehkitze nicht mehr die große Nahrungsauswahl haben. Dann werden Pflanzen interessant, die sonst nie von den Rehkitzen beachtet wurden. Darunter können auch Giftpflanzen sein. Der Lebensraum Garten ist auch nicht arttypisch für ein Reh. Rehe leben in Grenzbereiche zwischen Feld / Wiese / Wald wo sie ihre artgerechte Nahrung finden. Dort wachsen Weißdornhecken, Waldhimbeeren, Brombeeren, Schlehe, Bergulme, Weiden und anderes gebietstypische Gehölz. Im Garten steht mehr Ziergehölz das meistens giftig ist. Zum Beispiel der Goldregen, Rhododendron, Kirschlorbeer und vieles mehr was in dem natürlichen Lebensbereich der Rehe kaum vor kommt.
Wenn die natürlichen Äsungspflanzen, insbesondere Buschwerk im Gehegehaltung oder im Garten knapper wird, sollte man ein besonderes Augenmerk auf vorhandene Giftpflanzen legen und sie möglichst entfernen. Zu mindesten rate ich dazu diese Pflanzen ( oftmals Ziergehölz) mit einem engmaschigen Vogelnetz einzubinden, damit die Rehkitze keinen Zugang zu diesen Pflanzen haben. Das Netz muss so montiert werden, dass sich das Rehkitz / Reh niemals darin verfangen kann. Für kleine Pflanzeneinbindungen ist ein engmaschiger Kaninchendraht, mindestens 1 m hoch , besser geeignet.
Folgende Pflanzen, Früchte und Beeren sind giftig für Rehe
Der Schierling ist die giftigste Pflanze Mitteleuropas. Der
Tod tritt sehr schnell durch Atemlähmung ein. Diese Pflanze die auf Wiesen und an Wegrändern wächst niemals
den Rehen anbieten. Wenn Sie im Lebensraum unserer Rehe wächst wird die Pflanze
entfernt, ausgegraben und verbrannt.
Schierling
Steinklee auch Honigklee genannt, ( gelbe oder weiße Blüte ) ist für Tiere sehr giftig. Es kommt zu inneren Blutungen.
Steinklee mit gelber Blüte | Steinklee mit weißer Blüte |
grüne Eicheln, also die unreifen Früchte der Eiche sind
giftig.
Jakobs-Kreuzkraut ist ein sehr giftiges Wiesenkraut: Daran sind schon sehr viele Weidetiere gestorben.
Jakobs-Kreuzkraut, Blüten sind sehr giftig also nicht unseren Rehen anbieten. | Jakobs-Kreuzkraut, Blätter sind sehr giftig, gehören nicht auf den Speisezettel von Rehen. |
Rainfarn ist giftig
Rainfarn Blüten, giftig für Mensch und Tier | Rainfarn Blätter, giftig für Mensch und Tier |
Sauerampfer
Ein Rehkitz ,10 Wochen alt, wurde ein Strauß Sauerampfer vorgelegt. Das erste
mal hat es Kontakt mit dieser Pflanze und frisst einige Blätter. Stunden
später wird es deutlich auffällig. Bauchschmerzen und Krämpfe stellen sich
ein. Tage lang ist das Rehkitz krank und wird von mit telefonisch und von einem
Tierarzt vor Ort behandelt. Mit den Blättern hat das Rehkitz zu viel Oxalsäure
aufgenommen.
Die toxische Dosis liegt beim Wiederkäuer (akut): 0.1-0.5% des Körpergewichtes
Oxalate. Also Sauerampfer den Rehkitzen / Rehen nicht anbieten. Die Giftigkeit
verliert sich nicht im getrockneten Zustand. Da Sauerampfer als minder giftig
eingestuft wird, liegt das Problem mit Sicherheit bei der aufgenommenen Menge.
Wir brauchen bei einem vielfältigen artgerechten Nahrungsspektrum der Rehe mit
Sicherheit nicht jede Sauerampferpflanze aus unserem Gehege rausreißen, da die
Rehe instinktiv nicht viel davon aufnehmen werden. Wichtig ist, niemals den
Rehkitzen / Rehe nur eine Äsungspflanze vorlegen, sondern immer ein großes
Gemisch von Wiesenkräuter und Baumblätter anbieten.
Stumpfblättrige Ampfer
Schneeglöckchen
sind giftig:
Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Durchfall, verengte
Pupillen, und Benommenheit. Bei starker Vergiftung kann es auch zu Lähmungserscheinungen
kommen.
Forsythie
wird als gering giftig eingestuft. Alle Pflanzenteile sind
giftig. Werden größere Menge von dieser Pflanze aufgenommen kommt es zu
Unwohlsein mit Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall.
Lebensbaum / Thuja
Thuja grün | Thuja blau | Thuja gelb |
Besonders giftig sind die Zweigspitzen.
Es kommt zu starken Magen- / Darmentzündungen und Krämpfen. Auch
zu Nieren und Leberschädigungen.
Kleines Immergrün
Kleines Immergrün ist ein Kriechgewächs.
Giftwirkung: stark blutdrucksenkend, Atembeschwerden, Herz- Kreislaufprobleme.
Magen- Darmbeschwerden, Rötungen der Haut.
Acker- Gauchheil (Anagallis arvensis), Acker-Schachtelhalm siehe Zinnkraut, Ackerwinde,
Adlerfarn (Pteridium aquilinum),
Adonisröschen,
Falsche Akazie, Scheinakazie=Robinie
Blätter | Dorn am Blattansatz |
alle Pflanzenteile sind giftig. Zu erkennen an den Dornen am Blattansatz.
Akelei
Alpenrose siehe Rhododendron
Alpenveilchen
Aloe, Aronkelch,
Aronstab
Aronstab*(Arum maculatum), auch im nächsten Bild die Blätter des
Aronstabs sind sehr giftig. Sie erscheinen im zeitigen Frühjahr.
Attich (Sambuxux ebulus) siehe unter Zwerg Holunder, Azalee, Baumstechapfel = Engelstrompete *(Datura arborea), Becherprimel,
Beinwell
Berberitze ( Sauerdorn), Besenginster siehe Ginster, Bingelkraut-Arten (Mercurialis spp.),
Bittersüßer Nachtschatten
Bittersüßer
Nachtschatten*, (Solanum dulcamara),
Blauregen, andere Bezeichnungen sind: Wisteria,
Glyzinie, Glycinie, Glycine.
Diese Pflanze gibt es auch mit weißen und rosa Blüten.
Austrieb im April | Blüte und Blätter im August |
Bohnen, die Blätter und die rohen Bohnen sind giftig
Blätter der Bohnen | Stangenbohnen | Strauchbohnen |
Buchsbaum
Christrose
ganze Pflanze | Blüte |
Chrysanthemen sind giftig
Chrysanthemen in rot | Chrysanthemen in gelb |
Dieser Herbstblüher sollte in dem Lebensbereich unserer Rehkitze und Rehe nicht stehen oder gepflanzt werden. Es gibt Chrysanthemen in vielen unterschiedlichen Farben und Formen. Als Busch, Hochstamm, Kübelpflanze usw.
Eibe
giftig sind Nadeln und Samen .
Eisenhut*Feuerbohne*,
Fingerhut
Flieder
Fliederstrauchblätter
alle Gartenbohnen*siehe unter Bohnen, gefleckter Schierling*, gemeiner Schneeball siehe unter Schneeball
Ginster*
Glycinie siehe unter Blauregen.
Goldregen*
Hahnenfuß, alle Arten (Ranunculus) sind giftig
Herbstzeitlose*,
Holunder
|
|
|
Holunderzweig |
Holunderblatt |
Holunderbeeren |
Hortensie ( Hydrangea spec.)
Pflanze | Blüte, gibt es in verschieden Farben |
Hundspetersilie*,
Kartoffelkraut*,
Kermesbeere
junge Pflanze mit Fruchtansatz | Kermesbeere mit reifen Früchte |
Kirschlorbeer* (Prununs laurocerasus),
Giftwirkung: Speichelfluß, Reizungen der Schleimhäute,
Magen- und Darmstörungen, Erregung, Atemproblemen bis hin zur Atemlähmung.
Kornwicke bunte Coronilla varia
ist sehr giftig: Krämpfe,
Lähmung, Tod.
Lilien alle Arten,
Liguster
Maiglöckchen
Narzissen, Osterglocken
alle Arten sind giftig. Giftig sind Pflanze und Knolle.
Giftwirkung: Übelkeit, Durchfall, Schweißausbrüche, Krämpfe, Zittern,
Lähmungen, Herzrhythmusstörungen.
Oleander ( Nerium oleander)
Pfaffenhütchen
Pfaffenhütchen Frucht und Blätter | Pfaffenhütchen |
Rhododendron
Rhododendron alle Arten sind giftig
Riesenbärenklau,
Rittersporn
Robinie* siehe Akazie, Roter Fingerhut* siehe Fingerhut,
Rote Zaunrübe
Schlafmohn*
ganze Pflanze | Blüte und Blätter |
Schneeball
Gemeiner Schneeball
gemeiner Schneeball, Blüte | gemeiner Schneeball, Blätter |
Wolliger Schneeball
Blüte | Blätter |
Immergrüner Schneeball
Schwarzer Nachtschatten
Schwarze Nieswurz *( Helleborus niger), auch Schneerose genannt, siehe unter Christrose
Schwertlilie
Schwertlilie, gibt es mit violetter und gelber Blüte
Seidelbast*,
Sommerflieder
Stechpalme*, Ilex
Sternjasmin, Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre ), Tollkirsche*,
Tränendes Herz
Tränendes Herz, rote Blüte | Tränendes Herz, weiße Blüte |
Trompetenbaum
Trompetenbaum ( Catalpa )*, alle Pflanzenteile sind stark giftig.
Walnussblätter
Walnussblatt | grüne Furchtkapsel der Walnuss |
Walnussblätter und die grünen Außenschalen der Walnuss
sollten den Rehkitzen und Rehen nicht zum fressen vorgelegt werden. Ein
einzelnes Walnussbatt ist schon unbedenklich aber sonst nicht als Futterpflanze
geeignet. Äste und sonstiges Holz vom Walnussbaum ist für die Rehe auch nicht
geeignet.
Wandelröschen
Gibt es in verschiedenen Farben. Alle Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Stiele, Beeren sind giftig.
Wasserschierling*,
Wilder Wein
wilder Wein ist eine Kletterpflanze.
Wolfsmilch
es gibt verschiedene Arten die alle giftig sind.
Wunderbaum*
Wurmfarn
Zaunrübe, rote ( Bryonia dioica ),
Zaunwinde
Zimmercalla.
Zinnkraut
Zinnkraut / Acker - Schachtelhalm, | Zinnkraut |
Zwerg-Holunder
Zwerg Holunder in Blüte | Blüte und reife Früchte |
Der Zwerg Holunder ist eine Staude bis zu 2 Meter Höhe.
Die Blätter wachsen an einem steifen Stängel. Er wächst in Lichtungen und an
Wegränder. Alle Pflanzenteile sind giftig. Besonders giftig sind die Beeren.
Alle mit * gekennzeichneten Pflanzen sind stark giftig oder sehr stark giftig und sollten aus dem Lebensraum unserer Rehkitze und Rehe entfernt werden.
Giftige Früchte / Beeren
Beeren Aronstab
Bittersüßer Nachtschatten, Beeren sind erst grün dann schwarz
Beeren Gemeiner Schneeball
Beeren Wolliger Schneeball, giftig
rote Heckenkirsche
Früchte vom Faulbaum sind giftig. Erst sind die Früchte grün, dann rötlich
zur Reifezeit schwarz. Lösen genauso wie die Rinde Erbrechen aus.
Holunderbeeren, die rohen direkt vom Strauch sind giftig.
Kermesbeeren
Pfaffenhütchen, hier auf dem Bild noch mit geschlossener Fruchtkapsel. Die
Samen sind giftig.
rote Zaunrübe, Kletterstaude, Blätter und die Früchte sind sehr giftig.
Beeren vom Kirschlorbeer
Beeren vom Liguster ( Ligusterhecke )
Schwarzer Nachtschatten, die Beeren sind erst grün dann schwarz
Beeren vom Wandelröschen
Beeren vom Zwerg-Holunder / Attich
Unbedenkliche Gartenpflanzen an denen Ihr Rehkitz und Reh ruhig knabbern darf.
Geranien / Pelargonien
Hartriegel weißer, unbedenklich, der schwarze Hartriegel ist giftig!!
Hibiskus mit rosa Blüten | Hibiskus mit weißen Blüten |
Weigelie, Eva Rathke
Feuerdorn, er trägt im Spätsommer, gelbe, orange oder rote Beeren
Blätter der Kiwi Pflanzen
Ranunkelstrauch, Kerrie
Fächerahorn:
Fächerahorn gelb | Fächerahorn rot | Fächerahorn grün |
Fortsetzung folgt.